Estragon, gerebelt
aus Deutschland
Diese Pflanze, die heute leider ein Geheimtip für Experten der Küche ist, ist einen weiten Weg gegangen, bis sie als Deutscher oder Französischer Estragon in unsere Sprache, seltener in unsere Küchen und in Mitteleuropa noch seltener unsere Gärten kam. Angefangen hat die Geschichte dieser extrem vitalen Pflanze, deren Geschmack von ihren Wachstumsbedingungen stärker abhängt als bei anderen, wahrscheinlich in Sibirien, von wo aus sie nach Arabien und in die Kultur kam. Aus Arabien stammt ihr Name, den Griechen und später Franzosen als Drachenkraut (denn er kann diese großen und gefährlichen Tiere vertreiben!) mißverstanden und übernahmen. Der Deutsche/ Französische Estragon ist die reich an ätherischen Ölen, kultivierte Form des weniger aromatischen Sibirischen Estragons (der leider meistens in den Gärtnereien zum Verkauf angeboten wird). Eigentlich brilliert er frisch – gerne auch im Bouquet garni, in den Herbes de Provence und Fines herbes. Hier nun getrocknet für alle Menschen ohne Garten. Er verleiht zart-schmeckenden Geflügelgerichten eine fruchtige, hauchige Note. In auf Sauerrahm oder Mayonnaise basierenden Kräutersaucen, Pilz-gerichten, Salaten; aromatisiert Öl und Essig.