Tomaten canestrino

aus der Maremma/Toskana

POMODORO CANESTRINO – DIE

 

KÖRBCHENTOMATE

 

Ich bitte um eine kleine Verneigung vor dieser sehr alten Tomatensorte aus der Toskana, die wie die gestreifte Aubergine ursprünglich nur in einer sehr kleinen Region angebaut und über Generationen innerhalb einer Familie als Samen weitergegeben wurde – bis dann die Hybriden kamen. Italien ist verglichen mit anderen Ländern stark darin, alte Sorten und die damit verbundene Küchenkultur zu erhalten, aber auch dort kämpft man an gegen Fertigprodukte und das Vergessen.

Auch sollte man an dieser Stelle vielleicht erwähnen, daß das meiste Gemüse und die meisten Früchte, die in Italien angeboten werden, billige Massenware sind und aus dem billigeren Ausland stammen. Die meisten Italiener können sich – auch dank des Euros (der für uns Mitteleuropäer ja ein Segen ist) und der noch immer nicht überwundenen Finanz- und Staatskrise – italienische Produkte gar nicht leisten. Was für die Bauern einen sehr prekären Balanceakt bedeutet, der je südlicher umso schwieriger wird, wenn sie die Preise verlangen, die sie zum Überleben bräuchten. So gehen viele den Weg über größere Anbauflächen, einfachere Gemüse- und Fruchtsorten mit höherem Ertrag, Dünger, Spritzmitteln und – illegalen Arbeitskräften aus dem Ausland. Wer es auf ein gewisses Massenniveau schließlich geschafft hat, gerät dann sehr schnell in einen fatalen Kreislauf: Großhändler und Supermarktketten kaufen die Produktion auf und bestimmen am Ende den Preis, der in Italien oder Spanien so unsäglich ist, daß es einem die Schamesröte ins Gesicht treibt. Der Landwirt erhöht noch einmal die Produktionsmenge, um den minimalen Stückpreis mit Masse zu kompensieren usw. Wohin dreht sich da die Spirale, hinauf oder hinunter? Der Weg wohin auch immer beginnt mit Selbstausbeutung, geht weiter über die Ausbeutung des Bodens, der Pflanzen und der Tiere und kulminiert in der Ausbeutung von Menschen, die ihr Schicksal wählen wollten, aber nicht konnten. Profiteure sind Großhändler, Supermarktketten und deren Kunden, gerne mal in Mitteleuropa – sind sie es wirklich? Ich glaube, Umweltschutz beginnt mit Menschenschutz, nicht mit noch mehr Gesetzen.

 

Zurück zum pomodoro canestrino, der Tomate mit dem lustigen Namen. Warum Körbchen? Nun, sie ist innen hohl, hat kaum Samen und Saft. Und mit ihren seltsamen Falten und Überwürfen und verrückten Formen schaut sie doch wohl ein bißchen aus wie ein abenteuerlustiges Körbchen oder Säckchen in Grün und hellem Rot. Abgesehen von ihrem Äußeren ist folgendes an ihr charakteristisch: wenig Säure, eine dünne Haut und zartes Fleisch. Daher wird sie nicht nur gern als Salat gegessen (klassischerweise grob gewürfelt und nur mit Salz und Öl), sie eignet sich auch wunderbar für sämige Saucen.

Markttermine

Dienstag - Bregenz (A)

 Mittwoch - Dornbirn (A)

    Freitag - Bregenz (A)

    Samstag - Dornbirn (A)

 

Camí

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